Donnerstag, 9. Dezember 2010

Von Weihnachtplätzchen, Staub und Lagerfeuern – Ist es wirklich schon Advent?

Kaum zu glauben, dass die Adventszeit schon begonnen hat. Wie die Zeit vergeht... Und hier ist es irgendwie garnicht adventlich. Auch wenn wir versuchen mit Adventskranz und Pläzchen (das einzige, auf das wir beim Plätzchen backen verzichten müssen sind Mandeln und andere Nüsse – diese ersetzen wir dann mit Erdnüssen, die es hier wirklich in Massen gibt, was zur Folge hat, dass alle Plätzchen relativ ähnlich erdnüssig schmecken...) eine vorweihnachtliche Stimmung zu erzeugen – so richtig klappt das nicht, auch wenn es trotzdem sehr nett und gemütlich ist. Ich weiß auch garnicht, ob ich im Moment lieber Schneemassen um mich hätte, als strahlend blauen Himmel mit Sonnenschein und (das negative an der Trockenzeit, die mitlerweile nach langem Warten begonnen hat) STAUB!!! – feinster roter Staub, der einfach überall ist. Weiße T-Shirts sind abends rot-bräunlich, die Haare fühlen sich strohig an, die Füße trocknen aus und eine Gundbräune ist von ihnen nur sehr schwer zu entfernen... Außerdem müssen wir jetzt immer unseren Garten gießen, damit die Kohlköpfe, der Lauch, die Zwiebeln, der Petersilie und der Sellerie nicht vertrocknen. Es kommt jetzt öfters vor, dass kein Wasser aus den Leitungen kommt, so müssen wir auch darauf achten, immer einen gewissen Wasservorrat in Eimern und Flaschen zu bunkern, für den Fall, dass das Wasser länger wegbleibt. Eine kalte Eimerdusche wird zur Normalität, sodass man, wenn dann mal Wasser mit genug Druck für die Dusche und gleichzeitig Elektrezität für den Beuler da ist, das warm-Duschen in vollen Zügen genießen kann! Die Nächte und die Morgende sind sehr kalt (ca. 5°C), tagsüber kann es aber bis zu 35-40°C in der Sonne werden. Im Schatten ist es aber durch die Höhenlage Kumbos immer angenehm frisch. Wir haben letztens ein Lagerfeuer in unserem Innenhof gemacht und Stockbrot gegessen und tagsüber haben wir noch den ganzen Tag Plätzchen gebacken... Etwas absurd, aber irgendiwe schön! =) Der Kamerunische Sternenhimmel ist außerdem etwas wunderschönes, das eine Erwähnung wert ist.

Die Arbeit im Waisenhaus genieße ich sehr. Dadurch, dass die amerikanische Schwester und ich vormittags auf die Kinder so gut wie alleine aufpassen, können sie sich da so richtig austoben und spielen und Kind sein, was manchmal natürlich anstrengend ist – zumal sie nach wie vor auf nicht-schlagende Anweisungsgeber nur selten reagieren, meistens aber wunderschön ist!
Mit Papier und Malstiften versuchen wir auch, ihnen beizubringen, Kreise, Rechtecke und Dreiecke und die verschiedenen Farben zu unterscheiden und ein bisschen zu malen, aber viele sind daran nicht so richtig interessiert, sondern können den Moment kaum erwarten, an dem die Schwester und ich dann auf die Bitte, aus ihrem Blatt Papier doch einen Geldbeutel oder einen Regenschirm, oder ein Telefon, oder einen Hut, oder eine Brille (Ein Regenschirm ist einfach ein zusammengerolltes Blatt) zu falten, reagieren und dieser Bitte nachkommen.
Dann wird nämlich Einkaufen gespielt, oder „in die Kirche gehen“, oder telefonieren... Es ist immer sehr schön anzusehen, wieviel Fantasie Kinder doch haben, und mit wie wenig man sie glücklich machen kann, wenn man nämlich einfach ein Blatt Papier dreimal faltet und sagt: „Das ist ein Geldbeuten, ich gebe die Geld, kannst du damit auf dem Markt bitte ein paar Erdnüsse und Bananen kaufen gehen“ Dann zaubert sich ein Lächeln aufs Gesicht und schon sind sie verschwunden und kommen kurze Zeit später wieder, mit Erdnüssen und Bananen aus Luft, die ich dann genüsslich esse oder anderen Kindern verfüttere. Es ist auch wunderschön, zu sehen, wie sich die Kinder entwickeln. Ein Kind, das am Anfang kaum etwas gesagt hat, dessen Stimme ich lange Zeit garnicht kannte, redet jetzt schon relativ viel und ist viel aufgeweckter geworden. Ein anderes, das zu Beginn nur herumgeturnt und geklettert ist und eine sehr ruhelose Art hat, kann man beim Schreiben, wenn man sich ein bisschen mit ihm beschäftigt, ruhig und konzentriert Kreise und Erdnüsse malen sehen. Viel länger als die meisten anderen Kinder. Aber die Entwicklung, die am leichtesten zu erkennen ist und am meisten auffällt, ist natürlich die des Babys, das inzwischen schon über den Boden robben kann und furchtbar gerne steht, sodass wir glauben, dass es läuft, bevor es richtig krabbeln kann. Letztens habe ich es auf den Boden gesetzt, weil ich für die anderen Kiner die Milch eingeschenkt habe. Ich war ganz kurze Zeit damit beschäftigt und als ich wieder in Richtung Baby geschaut habe, stand es auf einmal, sich an einer Bank festhaltend und grinste mich ein bisschen schelmig an.

Im Großen und Ganzen hat sich also der anfängliche Schock über die Art, wie Kinder behandelt werden, relativiert und ich bin wirklich sehr gerne in diesem Waisenhaus. Nächste Woche sollen wir ein ganz frisches Baby bekommen, was in dem Krankenhaus ausgesetzt wurde, in dem Mona, eine befreundete deutsche Ärztin arbeitet (deswegen weiß ich das auch). Dieses Kind wurde direkt nach der Geburt mit Nachgeburt und Blut und allem was sonst noch so rauskommt in einer Plastiktüte vor dem Krankenhaus ausgesetzt und man hat es erst gefunden, als es schon ein paar Ameisen angeknabbert hatten. Mona hat es aber wieder gut aufgepeppelt. Schrecklich, soetwas mit seinem Kind zu machen, aber die Mutter wusste wahrscheinlich keinen anderen Ausweg. Vielleicht ist es unehelich oder von einem anderen Mann als ihrem Ehemann und die Familie würde das Kind verstoßen... Zustände, wie bei uns im Mittelalter... Wenn man das hört, kann man nur ungläubig den Kopf schütteln... Alle meine Kinder im Waisenhaus haben wahrscheinlich eine mindestens genauso tragische Geschichte, und nicht nur die im Waisenhaus - in anderen Familien leben so viel mehr adoptierte Waisenkinder... Ein Fass ohne Boden...

Jedenfalls bin ich gespannt auf das neue Baby...

Anfang nächsten Jahres planen wir, für einige Woche im Dorf zu leben und dorf in einem health center zu arbeiten (jeder in einem anderen Dorf). Health center sind kleine Krankenhäuser, die oftmals nur eine oder wenig mehr Krankenschwestern als Personal haben und wo eben die hingehen, die sich die Transportkosten nach Kumbo und das Krankenhaus nicht leisten können, wo es aber natürlich noch viel weniger medizinische Möglichkeiten gibtm den Menschen zu helfen. Die Erfahrung, zum einen nochmal ganz alleine etwas zu machen, in einem Dorf zu leben und die Leute und deren Leben dort kennenzulernen und in die medizinische Versorgung etwas reinzuschnuppern, ist, denke ich, sehr interessant und spannend – bestimmt nicht immer leicht und vielleicht auch ein bisschen langweilig, aber wertvoll!

Danach möchte ich wieder ins Waisenhaus zurück. Ein bisschen plagt mich das schlechte Gewissen, die Leute im Waisenhaus alleine zu lassen, denn inzwischen bin ich ihnen schon eine große Stütze geworden. Vor allem mit dem Baby, das mich so ins Herz geschlossen hat (ich es natürlich auch), dass manchmal nur ich es zum Schlafen bringen kann und es jeden Mal, wenn ich morgens komme, zu grinsen beginnt und auf meinen Arm möchte... Das ist zum einen sehr sehr sehr schön, zum anderen gehe ich ja nach einem Jahr wieder und das Kind erlebt einen weiteren Verlust der „Mama“. Gebraucht zu werden, fühlt sich gut an, hat aber auch seine negativen Seiten... Naja, im Moment fühlt es sich vor allem gut an! Und diese negativen Seiten sind nun mal Teil eines solchen begrenzten Aufenthaltes.

Ich wünsche euch auf alle Fälle eine wunderschöne, nicht allzu stressige Adventszeit und viel Spaß im Schnee! =)

Samstag, 6. November 2010

einige Bilder aus dem Waisenhaus






Kribi - Sommer, Sonne, Strandurlaub



Um mal so richtig Urlaubsfeeling zu bekommen, haben wir einen Wochenendausflug nach Kribi gemacht, der sich vom Aufwand her eigentlich kaum gelohnt hat, irgendwie aber doch sehr schön war. Zum ersten Mal haben wir das Kamerunische Reisen hautnah erlebt, Kribi ist vielleicht 450 km von Kumbo entfernt und wir haben ca. 17 Stunden gebraucht, um dort anzukommen, also Donnerstagnachmittags nach Bamenda gefahren, von Bamenda dann den Nachbus nach Douala genommen und von Douala am Freitagmorgen einen Bus nach Kribi, der dann um ca. 12.00 Uhr dort angekommen ist. Wie ich vielleicht schon einmal erwähnt habe sind die Busse (genauso wie die Taxis) nicht besonders komfortabel, bzw. Sie könnten es sein, wenn sie nicht bis zum Rand vollgestopft werden würden. Außerdem muss man als jemand, der nicht an das afrikanische Klima gewöhnt ist, darauf achten, einen Platz am Fenster zu bekommen, weil Kameruner ein anderes Innenklima haben und bei Temperaturen, die wir kaum aushalten können, das Fenster geschlossen lassen, um den Wind, der aber sowieso nicht so stakt ist, weil der Bus nicht so schnell fährt, nicht abzubekommen, der ja vielleicht die Frisur zerstören könnte. Teilweise habe ich wirklich gedacht, ich zerschmelze gleich! =)
Trotz Zerschmelzungsängste sind wir kann doch irgendwie angekommen und konnten dann den Rest des Freitags und den ganzen Samstag in Kribi verbringen, das Meer genießen, die Sonne untergehen sehen, frischen gegrillten Fisch essen, Wasserfälle anschauen, die direkt ins Meer führen, am Strand spazieren gehen, Sonnenbrand holen, u.s.w. was man im Urlaub eben so macht. Da konnten uns nicht einmal einige ältere männliche französische Touristen die gute Laune und den Genuss des Urlaubs verderben, die mit ihren jungen hübschen Kamerunerinnen Essen und Alkohol in Massen genossen und nachts im Meer komische Laute von sich gaben. Ja, Sex-Tourismus gibt es nicht nur in Thailand...
Alles in allem hat sich dieser Ausflug doch gelohnt und wenn ihr die Bilder seht, werdet ihr mir da bestimmt Recht geben. =)

Wochenendausflug nach Elak/Oku mit einem Teil der Delegation

Oku ist ein Ort in der Nähe von Kumbo (ca. 3 Stunden Fahrt mit dem Auto – wären die Straßen nicht so schlecht, könnte man auch in einer Stunde da sein). Er ist bekannt für seine Schnitzkunst und liegr relativ hoch (der Mount Oku ist mit etwas mehr als 3000 m der zweitgrößte Berg Kameruns). Oft ist es sehr nebelig, was eine etwas unheimliche, mystische Atmosphere schafft und verstehen lässt, warum dieser Ort noch heute sehr wichtig für die traditionelle Kultur (traditionelle Medizin, Hexerei, Zauberei, Geheimgesellschaften (Kwifon), die die traditionelle Regierung bilden, Schnitzereien, ect.) ist.


Einen Teil dieser Mystik konnten wir am eigenen Leid erfahren. Zum einen, als wir den Fon besucht haben, was man als Tourist immer machen sollte, um den Lake Oku zu sehen, was wir natürlich wollten. Der Fon ist der traditionelle Herrscher über ein bestimmtes Gebiet. Er schlichtet Konflikte unter seinen „Untertanen“, ihm gehört das ganze Land, vor allem aber kümmert er sich um seine vielen Frauen und noch zahlreicheren Kinder, die der Fon nun mal hat. Wenn man fragt, wieviele Frauen er denn jetzt genau hat, bekommt man keine Antwort. Es müssten so um die 30 Frauen sein, die alle zusammen ca. 200 Kinder haben. Jede Frau lebt in ihrem kleinen

Haus mit ihren Kindern zusammen in einem kleinen Häuschen, das aus einem Raum besteht, in dessen Mitte sich eine Feuerstelle befindet und sonst eigentlich nichts.

Den Gedanken „Den Frauen vom Fon geht es finanziell bestimmt eher gut, der Fon ist ja schließlich soetwas wie ein König...“, der mir am Anfang im Kopf herumschwebte, konnte ich beim Anblick dieser Herbergen sofort vergessen. Gerade weil sie die Frauen vom Fon sind und sich der Fon um so viele Frauen kümmern muss, geht es ihnen mindestens genauso schlecht wie dem Rest der Bevölkerung. Zwar bekommt der Fon mehr Geschenke (von allen touristischen Besuchen des Lake Okus – man muss mindestens eine Flasche Palmwein oder ein Hühnchen (die kann man hier lebendig auf dem Markt kaufen) mitbringen, um den Fon angemessen zu Jede Tür gehört zu einer Fraubegrüßen), wenn er aber diese Geschenke an seine vielen Frauen verteilt (wenn er das überhaupt macht – was sollen seine Frauen denn mit Palmwein, das ist ein traditionelles Männergetränk...), bleibt am Ende nicht mehr viel für jede einzelne Frau übrig.


Eine Frau des Fons in ihrer Hütte


Das ist auch der Grund, warum der Fon politisch nicht so viel für sein Volk machen kann/macht. Er ist selbst finanziell von bestimmten hohen Tieren in der Regierung abhängig, die ihm mit Geld unter Druck setzen können und ihren eigenen Willen damit durchbringen, egal ob dieser gut für die Menschen des Landes ist. Der Fon muss jede Gelegenheit nutzen, um irgendwie an Geld oder andere Rohstoffe zu kommen, um sich um seine vielen Frauen kümmern zu können. Außerdem hat er sich die Frauen teilweise nicht einmal selbst ausgesucht, sondern sie sind von seinem Vorgänger, was auch bedeutet, dass sie zum Teil richtig alt sind. Der Fon – so ist der traditionelle Glaube – stirbt nämlich nie, sondern ist immer anwesend. Die Männer, die Fons sind, führen so zu sagen nur das immer existente Amt des Fons aus. Wenn einer stirbt, dann wird einer seiner Verwandten (Brüder, Söhne), der dieses Amtes würdig ist, sein Nachfolger. Die Frauen des Fons sind aber nicht die Frauen der Männer, die Fons sind, sondern die Frauen des Amtes „Fon“. Sie werden also mit dem Amt übernommen. Das hört sich jetzt vielleicht ein bisschen seltsam an, ist aber in sofern garnicht so unklug, als dass die Frauen ja irgendjemanden brauchen, der für sie sorgt. (Nicht nur bei den Fons uns seinen Frauen, kann man diese Struktur der „Übernahme“ finden, sondern auch bei ganz gewöhnlichen Familien. Wenn der Mann stirbt, bekommt sein Bruder eben seine Familie und muss schauen, wie er diese zusätzlich zu seiner eigenen noch irgendwie versorgt.) Jedenfalls komt es so dazu, dass es Frauen und Kinder in jedem Alter auf dem Gelände der Fon-Palastes gibt, um die sich der Fon nicht nur finanziell, sondern auch „im Bett“ „kümmern“ muss(das natürlich nichtmehr ab einem gewissen Alter der Frauen =)). Ben, der Kameruner, der uns au diesem Trip begleitet hat, hat das auch wirklich so ausgedrückt: „He also has to take care for them in bed“

Jedenfalls waren wir den Fon besuchen. Wir wurden in ein Empfangszimmer geführt, was eher spärrlich eingerichtet war und warteten dann erstmal eine Weile, bis der Fon sich blicken ließ. Als er dann kam, mussten wir alle aufstehen. Die Frauen mussten gebückt stehen und durften nicht in die Augen des Fons schauen, die Männer mussten nacheinander alle drei Mal in die Hände klatschen und dann die Hände vor ihrem Mund zusammen halten. Das alles sind traditionelle Rituale, um Respekt auszudrücken. Natürlich müssen das alle machen, wenn sie den Fon begrüßen, sogar die Frauen und Kinder des Fons. Dann mussten wir uns alle vorstellen und wir haben ein bischen Smalltalt betrieben und unsere Geschenke überreicht (Wir haben auf dem Markt keinen Palmwein gefunden, deswegen haben wir normalen Wein gekauft. Außerdem haben wir ihm noch ein paar Taschenlampen, Postkarten von Deutschland und ein Metallkruz geschenkt, denn der Fon ist Katholik =)(ich weiß nicht wie, aber irgendwie können die Kameruner die traditionelle Kultur mit Polygamie ect. mit dem katholischen Glaube vereinbaren, bzw. Ist die Tradition einfach so tief verwurzelt, dass die Kirche keine Chance hätte, wenn sie solche Dinge strikt ablehnen würde. Mit der Tradition würde auch eine sehr wertvolle Sache verloren gehen)). Danach kam ein Diener des Palastes, die man an den Schwarz-Weiß-gestreiften Käppchen erkennt, mit einer Kalabasse voll mit Palmwein.


Wir mussten nacheinander vorkommen, zum Thron des Fons, und er hat uns Palmwein in die Hände geschüttet, den wir dann aus unseren Händen getrunken haben. Später haben wir aber auch noch Becher bekommen =). Jedenfalls war das ganze ganz schön spannend und aufregend, denn den Fon zu treffen, das ist schon eine besondere Sache. So viel Zeit hatte er auch garnicht für uns und ist dann relativ schnell wieder hinter der Tür verschwunden, aus der er gekommen ist, um wichtige traditionelle Dinge zu tun (wer weiß, was...) oder vielleicht um sich um seine Frauen zu kümmern =).

Danach konnten wir jedenfalls gesichert und ohne irgendwelche bösen, magischen Dinge zu befürchten, den See Oku anschauen. Nach kamerunischen 20 Minuten und deutschen 40 Minuten Fahrt auf abenteuerlicher Matschpiste, sind wir am Kratersee angekommen und konnten den wunderschönen See, jetzt am Ende der Regenzeit bis zum Rand mit urwaldähnlichem Wald bewachsen, genießen.


Wir haben außerdem noch einen der ältesten Männer Okus getroffen, einen Shufai, einen der engsten Berater des Fons, der gleichzeitig auch der beste Holzschnitzer Okus sein soll. Ihn nannten alle nur „big man“. Auch er hat viele Frauen und viele viele Kinder und lebt euf einem Hof mit mehreren Häusern, wo einige seiner Frauen und Kinder wohnen. Wir saßen in einer Lehmhütte, die vor lauter Ruß innen ganz schwarz war. Es brannte ein Feuer und man konnte es nur auf kleinen Höckerchen sitzend in dieser Hütte aushalten, weil der Rauch des Feuers die Augen sonst zum tränen gebracht hätte. Der Ruß des Feuers verleiht den Schnitzereien seine typische schwarze Farbe und die Wärme des Feuers beschleunigt das Trocknen des Holzes. Hier wurden einige Verhandlungen gemacht, weil eine der Delegation, Monika, eine bestimmte Marienstatue, im Oku-Kamerunischen Holzschnitzstil für ihre Gemeinde bei ihm in Auftrag gegeben hat. Er hat uns Colanüsse (sehr traditionell, sehr bitter, sehr koffeinhaltig, sie werden zum Palmwein gegessen, weil damit der Palmwein süßer schmeckt) und einen Hahn geschenkt.

Dieser Hahn wohnt jetzt bei uns drei Freiwilligen im Innenhof und lässt es sich gut gehen =). Nachdem uns bis jetzt alle Kameruner, denen wir „Ansger“ gezeigt haben, sagten, dass man ihn eigentlich ganz schnell schlachten soll, weil er sonst nur die Blumen frisst, sind wir ernsthaft am überlegen, ob er nicht unser Weihnachtsbraten werden soll. Im Moment lebt er jedenfalls erst einmal glücklich pickend in unserem Innenhof.

Ich könnte jetzt noch viel mehr von Traditionen und Riten berichten, aber wie könnte ich Euch die Dinge verständlich machen, die ich selbst kaum bis garnicht verstehe?!

Der Priester der Gemeinde Elak/Oku, der selbst auch ziemlich mit der Tradition verbunden ist, obwohl er ein Österreicher ist, der schon 43 Jahre in Kamerun lebt, hat uns ein vielleicht 700 Seiten dickes Buch über die Kultur und die Tradition Okus gezeigt – Kaum zu glauben, wie viel man dazu aufschreiben kann...

Kurzzusammenfassung =)

Viel ist wieder passiert seit meinem letzten Blogeintrag. Ich hatte Geburtstag, eine Delegation aus Deutschland, darunter meine Mutter (Das war die größte Freude für alle Kameruner – Meine Mutter zu treffen. Wenn man erwähnte, dass das meine Mutter war, wurde sie gleich ein zweites Mal herzlich gedrückt, willkommen geheißen und „Mamiruth“ genannt – (Hier werden die Eltern oft mit den Namen ihrer (erstgeborenen) Kinder angeredet), Familie hat hier eine viel viel größere Bedeutung als bei uns, was eigentlich sehr schön ist), war für zwei Wochen hier und wir konnten die Gruppe auf ganz vielen interessanten Ausflügen begleiten, Kumbo ein weiteres Mal mit fremden Augen sehen (denn manchmal merkt man garnicht, an was man sich schon alles gewöhnt hat, was ganz frischen Fremden wiederum sofort auffällt), wir waren für einen Wochenendausflug in Kribi am Strand im Regenwald und haben auch hier in der näheren Umgebung die wunderschöne Landschaft, die man manchmal nur am roten Erdboden vom Schwarzwald unterscheiden kann, genossen. Im Waisenhaus hat sich der Alltag nicht groß verändert, ich gehe immernoch gerne dorthin und verbringe so manche bezaubernde Stunden und Tage dort...

Samstag, 2. Oktober 2010

Internetstic!!!

Ja, endlich haben wir einen Stickfür unser Internet... Das lange Warten hat sich gelohnt und ich verspreche, meine Regelmäßigkeit von Blogeinträgen zu opftimieren. Jetzt habt ihr erstmal was über meinen Alltag zu lesen. Was wir an den Wochenenden so gemacht haben und auch ein paar Fotos, versuche ich so bald wie möglich online zu stellen. Leider wurde meine Kamera aus unserem Wohnzimmer geklaut, als wir unsere kleine Willkommensfeier gemacht haben. Ich bekomme aber nächte Woche aus Deutschland eine neue mitgebracht, sodass ihr dann auch mal meine Kinderchen sehen könnt - die wirklich zu liebenswert aussauen! =)
Grüßt mir das herbstliche Deutschland!

Mein Alltag, der aber doch meistens ein bisschen anders verläuft, als hier beschrieben

Morgens zwischen 5.30 Uhr und 6.00 Uhr stehe ich auf, werde dann um 6.30 Uhr von Damian, dem Motorbikefahrer abgeholt, der mich nach Shisong bringt. Die Fahrt von etwa 20-30 Minuten genieße ich sehr, denn man hat eine tolle Aussicht auf Kumbo, das so früh morgens noch vom Dunst versteckt im Tal liegt, aber schon längst aufgewacht ist. Man sieht schon sehr viele Menschen auf der Straße – Kinder und Jugendliche, die auf dem Weg in die Schule sind (oft haben sie einen Schulweg von 2-3 Kilometern), Erwachsene sind auf dem Weg zur Arbeit (auch meistens zu Fuß), afrikanische Mamas breiten ihre Leckereien am Straßenrand aus und aus einigen Bars dröhnt schon laute Musik. Damian erzählt mir manchmal, was er letzte Nacht in den News auf aljazeera gesehen hat, manchmal reden wir über Michael Jackson (Kameruner lieben ihn), deutsche Amokläufer und andere interessante Themen, manchmal bin ich aber auch noch sehr müde und wir schweigen die Fahrt über.
In Shisong angekommen begrüssen mich die Kinder, indem sie mir entgegenlaufen und „Ruuuh“ schreien. Die drei Ältesten (zwei sind 4, eine ist 3 ½ Jahre alt) gehen schon in die Nursery-Schule, sowas wie Kindergarten bei uns, nur dass die Kinder dort schon Schreiben und Marschieren (!) lernen und weniger spielen, als unsere Kindergartenkinder. Sie sind also vormittags nicht im Weisenhaus, was meine Arbeit mit den 7 Kleineren um einiges entspannter macht. In den ersten drei Wochen, in denen ich dort gearbeitet habe, waren alle Kinder auf einem Fleck. Dazu kommt, dass auf mich grundsätzlich nicht gehört wird, weil ich ja die liebe Weiße bin, die auch nicht schlägt. Die anderen, die dort arbeiten sind oft nicht so lieb zu den Kindern. Zum einen herrscht dort ein ziemlich grober Umgangston – Dass sich mal nett mit den Kindern unterhalten oder gespielt wird, kommt selten vor; meistens sollen sie den ganzen Morgen still auf ihrem Stuhl sitzen und am besten garnichts machen. Zum anderen werden die Kinder auch geschlagen, wenn sie mal nicht so brav sind. Oft ist es nicht so fest und eher die Sache an sich, die sie dann gehorsam macht. Es ist aber trotzdem nicht schön das mit ansehen zu müssen. Das Beängstigende daran ist, dass die Kinder eben auf garnichts anderes reagieren – also zum Beispiel nicht darauf, dass ich ihnen sage: „Hör bitte auf, deinen Bruder zu schlagen!“ und ich dann selbst in manchen Momenten (zum Beispiel wenn alle gleichzeitig getragen werden wollen und sich dann gegenseitig schubsen und schlagen oder wenn mich ein Kind anspuckt oder das Töpfchen ausschüttet oder oder oder) so genervt bin, dass mir fast die Hand ausrutscht und eine aggressive Grundtimmung in mir herrscht, was ich garnicht möchte. Natürlich ist das noch nicht passiert und wird auch hoffentllich nie passieren, aber überhaupt solche Gedanken/Aggressionen gegenüber Kindern zu haben, weil sie einem einfach auf der Nase herumtanzen und man ihnen „hilflos ausgeliefert“ ist, ist eine ungewohnte und zunächst beängstigende Situation für mich, mit der ich erstmal lernen muss umzugehen. Zum Glück sind das nur sehr seltene Momente und den Großteil der Zeit kann ich mit den Kindern mit Malen, Spielen, Rumrennen, Springen, Huckepack nehmen, Singen, Tanzen, Kitzeln, ect.verbringen und es ist einfach wunderschön, sie lachen zu sehen.Sie zwei Wochen arbeitet in dem Weisenhaus auch noch eine amerikanische Schwester, die für ein halbes Jahr in Shisong ist und darauf hofft, ihr Visum auf ein ganzes Jahr zu verlängern. Sie geht sehr gut mit den Kindern um und die meiste Zeit snd wir beide zusammen bei ihnen und spielen mit ihnen. So haben wir die Freiheit, sie eben nicht nur den ganzen Tag herumsitzen zu lassen. Wir wollen sogar versuchen, die Schaukeln und das Karussel wieder auf Vordermann zu bringen, die im Moment nur benutzt werden, um die Wäsche der Schwestern zu trocknen...
...Die Spielzeit geht von ca. 7.00 Uhr bis 11.00 Uhr. Dann, wenn sie gegessen haben und die drei kleineren gewickelt wurden (das kann ich inzwischen auch schon richtig gut – da gibt es eine spezielle Bindetechnik mit Stoffwindeln und außenherum eine Art Plastikstoff, der das ganze dicht halten soll – meistens „laufen“ die Kleinen schon vorher „aus“. Die Schwierigkeit für mich besteht dann darin, sie schon vorher zu wickeln, ohne dass es jemand merkt, denn der „Stundenplan“, der normale Tagesablauf ist einzuhalten , auch wenn er nicht mit den „Auslaufzeiten“ der Kinder übereinstimmt), ist Mittagsschlaf angesagt, der bis ca. 14.30 Uhr geht. Man muss dazu sagen, dass die Kinder schon um 5.00 Uhr aufstehen, gebadet, angezogen und gefüttert werden, es also schon schwierig ist, sie überhaupt bis 11.00 Uhr wach zu halten (wie das bei Kindern so ist, schlafen sie dann natürlich ungern ein, wenn sie wirklich die Möglichkeit dazu hätten – Also ist es zuerst schwierig, sie bis zum Mittagessen wach zu halten, aber auch, sie nach dem Mittagessen zum Schlafen zu bringen). Morgens kümmern sich die sechs Mädchen um die Kinder, die auch in dem Weisenhaus wohnen, weil ihre Familien zu arm sind, um ihre Schulgelder zu bezahlen. Sie sind ungefähr so alt wie ich und gehen in die (umgerechnet) 6.-8.Klasse, weil sie viele Jahre aus finanziellen Gründen nicht in die Schule gehen konnten. Und da die Schule für sie um 7.30 Uhr anfängt, muss früh genug angefangen werden, die Kinder rechtzeitig ferig gemacht zu haben. Sie leben also mit im Weisenhaus, kümmern sich um die Kinder und bekommen dafür Essen und die Möglichkeit, zur Schule zu gehen. Als noch Sommerferien waren, habe ich in der Mittagspause einigen von ihnen Mathenachhilfe gegeben. Jetzt, wo alle in der Schule sind, ist die Zeit, in der die Kinder schlafen, nicht ganz so spannend. Meistens kümmere ich mich um das ganz kleine Baby (6 Monate), das natürlich noch nicht dem Rhythmus der „Großen“ folgen kann und morgens meistens schläft. Ich füttere es (auch schon vormittags), was inzwischen zum Glück sehr gut klappt. Es hat ein bisschen gedauert, bis sich das Baby an mich gewöhnt hat und soweit war, dass es von mir die Flasche genommen hat. Mitlerweile geht das aber super und ich kann ein bisschen stolz darauf sein, dass es bei mir mindestens genauso gut trinkt, wie bei Cynthia, einem der Mädchen, die quasi seine Ersatz-Mama ist, weil in den letzten Monaten vor allem sie für das Baby verantwortlich war und immernoch ist. Ich bin also auch schon ein bisschen eine vom Kind angenommen Eratz-Mama =). Zum Einschlafen trage ich es (sehr afrikanisch!) mit einem Tuch auf meinen Rücken gebunden und singe ihm Lieder vor (wer mich kennt, weiß, dass ich Gute-Nacht-Lieder liebe!=)). Außerdem muss in der Mittagspause das Geschirr gespült werden, der Boden gefegt, und gebügelt werden (das macht aber meistens die amerikanische Schwester). Manchmal gehe ich auch mit und hole die drei Großen aus der Schule ab. Wenn das alles erledigt ist und das Baby gerade schläft, gönne ich mir auch mal ein kleines Mittagsschläfchen =). Man glaubt es kaum, aber die Arbeit ist wirklich anstrengend.
Wenn die Kinder dann langsam aufwachen (so gegen 13.30/14.00 Uhr), müssen die kleinen wieder gewickelt werden und die Großen müssen auch oft ihre Hosen gewechselt bekommen (das passiert erst ab 14.30 Uhr, weil davor noch nicht „die Zeit zum Wickeln“ ist). Bis dahin müssen die Kinder irgendwie in ihren Betten gehalten werden, was meistens nicht funktioniert (zumindest, wenn ich das versuche =)). Also springen sie schon vorher draußen herum und sind mehr oder weniger sich selbst überlassen. Danach sitzen alle Kinder vor dem Fernseher, der sie eigentlich garnicht interessiert, weil die zwei Programme, die der Fernseher dort empfängt meistens keine Kindersendungen senden. Es kam aber auch schonmal „findet Nemo“ oder „Shrek“. Jedenfalls bekommt dann jeder seinen Becher mit frischer warmer Kuhmilch, der auch mehrere Male wieder aufgefülllt wird und wirklich sehr beliebt bei den Kindern ist. Wenn das dann passiert ist, ist es Zeit für mich zu gehen. Die Mädchen kommen aus der Schule wieder zurück und können „übernehmen“. Ich werde auch wieder sehr freundlich verabschiedet („Bye bye“, „see you tomorrow“, „come again“...) und nehme dann ein Taxi nach Kumbo. Die Taxifahrten sind immer recht unbequem, weil hier das ganze Auto mit Menschen vollgepackt wird (die Fahrt muss sich ja auch lohnen!). Also sitzen auf der Rückbank vier, auf dem Beifahrersitz zwei und auf dem Fahrersitz auch zwei erwachsene Menschen. Kinder sind oft auch noch zusätzlich dabei. Die zählen aber nicht als vollwertige Fahrgäste. So kommt es schon mal vor, dass in einem Auto 9-10 Leute sitzen. Die passen da auch wirklich rein! Verwunderlich, wie schnell man sich doch an so manches gewöhnen kann. Wenn ich jetzt daran denke, kommt es mir albern vor, dass wir Kinder in Deutschland immer gemotzt haben, wenn alle drei Sitze hinten besetzt waren, weil es so eng sei... =) - Das Wort „Enge“ bekommt hier eine ganz neue Bedeutung. Bei „squares“, dem Zentrum Kumbos, angekommen, besorge ich manchmal noch ein paar Kleinigkeiten und steige dann auf ein Motorbike, das mich entweder – wenn das Wetter nicht so gut ist – direkt nach Hause bringt, oder – wenn die Sonne scheint – nur bis zum Bischofshügel, von wo aus ich einen kleinen Trampelpfad den Berg hinauf gehe, der wieder einen wunderschönen Blick auf Kumbo bietet. Zuhause angekommen verbringe ich dann die Nachmittage meistens mit Maxi und Bri. Manchmal treffen wir uns noch mit Freunden, manchmal haben wir „Lamnso-lesson“ (die afrikanische Sprache, die hier gesprochen wird), manchmal schauen wir einen Film, manchmal muss ich Wäsche waschen, manchmal schreibe ich meine Berichte (in letzter Zeit eher weniger =)) usw.... Jedenfalls gehen die Nachmittage dann immer sehr schnell vorüber und abends falle ich meistens sehr müde ins Bett und falle schnell in einen tiefen und erholsamen Schlaf, um am nächsten Tag wieder aufzustehen und meine Kinderchen zu sehen...
So kommt es, dass ich immer erst am Wochenende merke, dass schon wieder eine Woche vergangen ist und ich mich frage, wo die ganze Zeit geblieben ist... Das ist gut! =)

Schande über mich...

Lang lang ists her, dass ich das letzte Mal habe von mir hören lassen... Das tut mir Leid. Aber seit drei Wochen bekommen wir gesagt, dass wir „morgen!“ einen Internetstick in unser Haus bekommen, der über das Telefonfunknetzwerk läuft und ziemlich schnelles Internet bieten soll, sodass ich mir immer gesagt habe: „Wenn wir Internet haben, dann schreibe ich einen neuen Bericht... Also morgen...“ Jetzt sind drei Wochen vergangen und wir sind immer noch so unverbunden mit der restlichen Welt wie vorher. Wahrscheinlich dauert es also noch ein bisschen, bis der Stick den Weg in unser Haus findet. Außerdem habe ich seit langer langer Zeit wirklich mal ein bisschen Zeit, um mich hinzusetzen und zu schreiben.
Hier also mein verspäteter Bericht über die letzten 5(?) Wochen hier in Kumbo.

Freitag, 27. August 2010

Freitag, 20. August 2010

Jetzt sind wir schon zwei Wochen unterwegs und wohnen schon eine ganze Woche in unserem Haus... Und jeder Tag vergeht irgendwie und irgendwie auch ganz schön schnell...
Inzwischen haben wir unseren Garten schon ziemlich pflanzfertig vorbereitet – Wir haben aus einem Feld, das vorher wild mit Mail und vielen wild wuchernden Gräsern bewachsen ist einen richtig kleinen Garten mit vier großen Beeten gemacht! Und das alles nur mit unseren Händen und einem einzigen Spaten. Der nette Gärtner vom Bishopshill hat uns natürlich ein bisschen geholfen und uns gezeigt, wie wir was machen sollen, aber trotzdem war das ganz schön anstrengend! Außerdem kommen uns jeden Tag eute besuchen, wir gehen spazieren (nur 2 Minuten von unserem Haus kommt man auf einen wirklich wunderschönen Weg mit tollem Ausblick auf die bergige Landschaft, die fast ein bisschen an Deutschland erinnert), waschen unsere Wäsche, gehen auf den Markt, kochen, spielen Karten, bringen Menschen ein bisschen Deutsch bei, tauschen uns aus, grüßen alle Leute, die wir treffen und schlafen abends immer relativ früh relativ tief! Mitlerweile fühlen sich die Abende in dem großen Haus auch nicht mehr so gruselig an wie in den ersten Nächten. Kurz: Wir sind auf dem besten Wege, uns langsam einzuleben.
Heute war unser erster Arbeitstag. Ich wurde von den Kindern im Weisenhaus gleich sehr herzlich begrüßt. Ein kleiner Junge lief mir entgegen , nahm meine Hand und brachte mich gleich zu der Schwester und den Betreuerinnen. Alle anderen Kinder waren auch sehr aufgeschlossen, freundlich und einfach süß, sodass ich sie eigentlich jetzt schon in mein Herz geschlossen habe! Ich habe natürlich noch nicht so viel selbst gemacht und erstmal zugeschaut, welche Abläufe wie, wann und wo ablaufen, werde aber hoffentlich nach einiger Zeit auch selbst mit anpacken können, die Kinder wickeln, waschen, füttern und euch dann hoffentlich auch mehr erzählen. Mein ertser Eindruck ist auf jeden Fall positiv. Die Kinder sind einfach liebenswert!!!

„Mbveh“

Das ist der Stadtteit hier in Kumbo, der hauptsächlich aus dem großen Markt besteht. Ein Gelände mit vielen kleinen Gassen und Lädchen – Schneider, Stoffläden, Läden mit Küchenutensilien, Schuhe, Klamotten, Schmuck, Taschen, Geldbeutel usw.. Es gibt auch eien großen Bereich, in dem man Essen kaufen kann, eine Metzgerei, bei der man immer die Luft anhalten muss, wenn man vorbei geht und am besten nicht hinschaut, weil davor Kuhschädel liegen, Gedärme kleingeschnitten werden und Fleisch prepariert wird. Unzählige Stände mit Obst und Gemüse, mit traditionellen Wundermittelchen, mit selbstgemachten Messern, Hühnern und hinter jedem Stand steht jemand, der gerne einem Weißen die Hand schütteln will und sich ein bisschen mit ihm unterhalten will. Es ist auf der einen Seite sehr nett und schmeichelnd, kann aber auch ein bisschen nervig sein. Außerdem kommt da wieder das Problem auf, dass so ja kein „normaler“ Kameruner behandelt werden würde, wir also wieder eine Sonderrolle einnehmen, die wir aber eigentlich nicht einnehmen wollen, sollen, können, was aber doch nicht zu vermeiden ist, denn die Hautfarbe ist nun mal etwas „besoneres“, das allen auffällt....
Jedenfalls ist dieser Markt wirklich ganz schön beeindruckend und so langsam kann ich mich dort auch ein bisschen orientieren.

Sonntag, 15.08

Halli Hallo,
ich sitze gerade in der Sonne, in dem kleinen Hof unseres neuen Heims, an dessen Rändern die Wäscheleinen voll mit erstmalig handgewaschener Wäsche hängen. Es war etwas Arbeit, aber eigentlich geht das ziemlich gut, die Wäsche wird sauber und riecht auch frisch. Nur eine Sache ist etwas überflüssig, nämlich dass man hier alles bügeln muss, weil sich irgendwelche Tierchen in die feuchte Wäsche setzen könnten und dann dort ihre Eier legen... (Ihhh)! So habe ich heute zum ersten Mal in meinem Leben Socken und Unterhosen gebügelt. =)
Das Weter wird wahrscheinlich nicht den ganzen Tag halten. Im Moment ist Regenzeit und ich habe noch keinen Tag hier erlebt, an dem es nicht mindestens einmal so richtig geregnet hat. Es wird auch richtig kalt hier. Gerade abends und nachts friert man in langer Hose und Pullover schon mal. Regenzeit, das heißt auch ziemlich rutschige und löchrige Straßen. Gestern sind wir zu Fuß zum Markt gelaufen und Bri und ich konnten uns beide trotz vorsichtigem langsmanen Gang kaum auf den Beinen halten und sind auch hingefallen, sodass unsere Hosen voll mit roter Erde waren, die es hier überall gibt.
Am Samstag sind wir in unser neues Haus gezogen, das wirklich richtig luxuriös ist. Wir haben ein Wohnzimmer, ein Esszimmer, drei Duschen, zwei Toiletten, drei Schlafzimmer, die wir nutzen und zwei leerstehende Schlafzimmer und eine Speiskammer. Und natürlich den kleinen Hof in der Mitte und einen Garten außen herum, den wir auch bewirtschaften wollen. Der Gärtner des Bischof-Geländes, mit dem wir uns schon angefreundet haben, wird uns dabei helfen und ist fast schon mit zu viel Energie und Begeisterung dabei, alles zu planen. Wir sind eher noch ein bisschen skeptisch und müssen ihn bremsen, damit wir nicht zu viel Arbeit haben und vor lauter Garten zu nichts anderem mehr kommen.
Es ist üblich, dass hier jeder seine kleine Selbstversorger-Farm mit dem Nötigsten bewirtschaftet. Das wird den Kindern schon in der Nursery-School beigebracht. Hier in dieser Gegend und gerade in der Regenzeit ist das auch wirklich gut möglich, weil der Boden sehr fruchtbar ist. Aber trotzdem ist es nicht selbstverständlich – ich glaube, Kumbo ist da auch eine Vorzeigestadt - , dass die Bildung in Bereich Landwirtschaft so wichtig genommen wird.
Die letzten Tage haben wir damit verbracht, uns hier in unserer neuen Umgebuch einzuleben und das nötigste zum Essen und für den Haushalt einzukaufen. Ein Taxifahrer, den wir über Ann und Maria kennengelernt haben und der sehr nett ist, hat uns am Sonntag kostenlos durch Kumbo gefahren und uns einiges zu den Gebäuden erzählt und danach noch in eine Bar zum Fußball gucken eingeladen. Dabei hat er uns auch sehr viel über die hiesigen Traditionen erzählt. Hier gibt es nämlich den Fon, den „König“ eines Stammes, der ganz viele Frauen hat (keiner weiß so genau, wie viele, aber es sind bestimmt 20-40), in einem Palast wohnt und sich nur zu besonderen tratitionellen Anlässen zeigt. Wir werden im Oktober die Möglichkeit haben, ihn zu treffen, weil dann eine Delegation aus dem Bistum Limbirg kommt und das mit auf ihrem Programm steht. Am Sonntag haben wir eine Frau von dem Fon – sie nannte sich „Queen Patricia“ - nach der Kirche getroffen, die uns ganz schön zugetextet hat, von wegen sie habe eine Gabe und könne die Stimme Gottes hören und dann weitergeben. Sie wolle eine CD aufnehemn, habe aber kein Geld dafür, weil ihr Vater krank war usw... (Das war wahrscheinlich eine versteckte Aufforderung, ihr Geld zu geben). Es war schwer, sie wieder loszuwerden, weil sie wirklich die ganze Zeit geredet hat und wir auch nicht wussten, wie unhöflich es ist, sie abzuwimmeln, weil es ja bestimmt eine Frau ist, der viel Respekt gebührt. Irgendwann ist sie dann von alleine gegangen.
Es ist generell schwer, mit bettelnden Menschen umzugehen. Eine Frau ohne Schuhe kam auf dem Markt zu uns und sagte „Give me Shoes!“. Wie reagiert man da? Einerseits hat man ja das Geld, um ein paar Schule zu kaufen, denn die sind hier wirklich nicht teuer. Andererseits ist der Frau mit ein Paar Schuhen auch nicht geholfen und es kommen nur mehr und mehr Leute, die etwas haben wollen. Außerdem nehmen wir dann eine ganz falsche Rolle ein, denn wir sind hier, um integriert in der Gesellschaft zu leben und zu arbeiten und nicht die reichen Weißen zu sein, die spendable Geschenke machen. Aber es ist nicht leicht, hart zu bleiben und trotzdem kein allzu schleches Gewissen zu haben und man muss sich erst in diese neue Rolle, als Weißer trotzdem integriert zu sein, hineinfinden. Ich denke, das wird mit der Zeit immer besser klappen.
Ann und Maria sind gestern wieder in Deutschland gelandet. Der Abschied war traurig und komisch. Es war rührend, zu sehen, wie sehr sie doch in einem Jahr hier in die Gesellschaft hineingewachsen sind, Freunde gefunden haben und diesen Ort lieben gelernt haben. Ein gutes Gefühl, zu sehen, dass das klappt und dass das bei uns genauso sein kann, was ich mir im Moment, als Neuankömmling, noch garnicht so richtig vorstellen kann. Zwar fühle ich mich hier wohl und angenommen, aber heimisch noch nicht. Das braucht einfach seine Zeit.
Am letzten Abend mit Ann und Maria in der Bar hatten wir die Möglichkeit, einige Freunde von ihnen kennenzulernen, was wirklich Gold wert ist. Zum Beispiel der Taxifahrer, der uns am Sonntag herumgefahren hat. Oder ein Motorbikefahrer, der mich wahrscheinlich jeden Tag nach Shisong in das Weisenhaus fahren kann und auch wieder zurück und noch andere nette Menschen, von denen wir jetzt schon wissen, dass man ihnen vertrauen kann.
Gute Taxi- und Motorbikefahrer zu kennen kann auch nie schlecht sein. Das sind hier nämlich die Hauptverkehrsmittel, die fast jeder benutzt, die ziemlich billig sind ( für eine Fahrt von ca. 1km zahlt man 100 Fr, was ungefähr 15 Cent (!!!) sind) und die eben gut sein müssen, weil die Straßen so schlecht sind.

Mittwoch, 11. August 2010

Was dann noch so passiert ist...

Bernard hat uns am Montag Morgen alle möglichen Offices der Diözese Kumbo gezeigt, unter anderem das Shisong-Hospital, das wirklich nahezu europäisch wirkt und das Weisenhaus in Shisong (Shisong ist ein etwas außerhalb gelegener „Stadtteil“ von Kumbo), in dem ich die ertsen drei Monate arbeiten werde. Leider haben die Kinder gerade geschlafen, als wir dort waren, aber auch oder gerade schlafend waren sie wirklich sehr süß!!! Im Moment sind dort 10 Kinder im Alter von 5 Monaten bis 4 Jahren. Ich habe von einer deutschen Medizinstudentin, die gerade ein Praktikum in Shisong macht gehört, dass gerade vier Kinder aus dem Weisenhaus Salmonellen haben ( Oh Ohhhh). Wahrscheinlich werde ich jeden Morgen um 5.30 Uhr dort sein müssen. Das ist der gewöhnliche Rhythmus hier: Man geht ins Bett, nicht lange, nachdem es dunkel wird (das wird es um ca. 18.30 Uhr) und steht um 5 Uhr morgens oder noch früher auf.
Im Moment wohnen wir noch auf dem Bischofshügel und können dort auch mitessen. Wir ziehen aber wahrscheinlich Mittwoch nächste Woche in ein Apartement am St. Augustins Collage, wo wir ein eigenes Stück Land haben werden, das wir bewirtschaften können und auch selbst für uns kochen werden. Ich werde vorraussichtlich erst in der Woche darauf anfangen, zu arbeiten. Bis dahin können wir uns hier noch ein bisschen einleben...

Gestern waren wir mit Ann und Maria essen. In dem Restaurant muss man 1-2 Tage vorher bestellen, was man essen möchte. Wir haben Chicken gegessen mit Kochbananen und Kartofeln und Yamma Yamma – das ist das Hauptgemüsegericht, das es hier in der Gegend gibt, es schmeckt ein bisschen wie Spinat. Wir haben mit den Händen gegessen und man musste darauf achen, dass man nur mit der rechten Hand isst, weil die linke Hand, wie in vielen anderen Ländern, als unrein gilt. Bei der Gelegenheit erzählten uns Ann und Maria, dass man auch seine Beine nicht übereinander schlagen sollte, weil das hier als respektlos gilt.
Danach waren wir noch mit anderen Freiwilligen in einer Bar, in die die Weißen meistens gehen. Im Moment sind zwei Medizinstudenten aus Düsseldorf im Shisong-Hospital und machen ort in den Semesterferien ein Praktikum.
Heute nachmittag ist die Abschiedsfeier von Ann und Maria und gleichzeitig die Willkommensfeier von Bri, Maxi und mir. Dort werden wir bestimmt noch relativ viele andere wichtige Leute kennenlernen, mit denen wir das nächste Jahr zu tun haben werden. Ich bin gespannt!

zweiter/ dritter Tag – Autofahrt und Ankunft in Kumbo

Am Morgen erfuhren wir, dass Bernard am Tag davor eine Autopanne gehabt hatte und in einem Funkloch gewesen ist. Deswegen konnten wir ihn nicht erreichen. Er kam dann mit seinem Fahrer (die Leute fahren meistens nicht selbst, sondern haben Fahrer, die dann besonders gut mit den wirklich etwas gewöhnungsbedürftigen Straßenverhältnissen umgehen können) zum Palast der Frau. Wir saßen noch ein bisschen dort, haben Fotos mit den Kindern gemacht und sind dann losgefahren, um einen Ersatzreifen zu bekommen und das Auto nochmal durchchecken zu lassen. Es hat gegossen wie aus Eimern, und zwar stundenlang. Wir mussten sehr lange warten, bis das Auto wieder in Ordnung war und konnten so erst gegen 13.00/14.00 Uhr losfahren, was eigentlich viel zu spät für die lange Reise war.
Die Autofahrt war sehr lange und anstrengend, aber auch sehr beeindruckend und aufregend. Aus dem Fenster konnte man wunderschöne Natur sehen, die sich im Laufen der Fahrt auch ziemlich verändert hat. Wir sind an vielen Plantagen alles möglichen exotischn Früchte vorbeigefahren, sind immer mal wieder durch kleinere Orte gekommen, wo an der Straße Früchte und gegrilltes Fleisch, Getränke und Gemüse verkauft wurden.
Wir mussten einen Zwischenstop in Bamenda, der Größten Stadt in der Nord-West-Provinz, einlegen, weil es schon dunkel war und es zu gefährlich gewesen wäre, den letzten, unbefestigtsten Teil der Strecke nach Kumbo im Dunkeln zu fahren. Also haben wir ein Hotel gesucht und in einem Restaurant gegessen (das ertse Mal richtig Kamerunisch, weil es bei der Frau in Douala eher Europäisch war) – Kochbananen, die sehr lecker schmecken, aber ziemlich füllen (ich konnte nur ca. die Hälfte der Portion auf dem Teller essen, was bei mir eher selten vorkommt =)) und ein halbes Hühnchen dazu. Morgens früh sind wir losgefahren undum ca. 10.00 Uhr in Kumbo angekommen. Wir bekamen noch Frühstück im Haus des Bischofs und durften dann erstmal ausruhen. Dort haben wir auch Ann-Christin und Maria getroffen, die Freiwilligen, die das letzte Jahr in Kumbo verbrach haben und nächste Woche wieder zurück nach Deutschland fliegen. Ich bin sehr froh, dass wir sie treffen können, weil sie uns alle Tips und Tricks verraten können, die sie in einem Jahr gesammelt haben. Das erleichtert den Einstieg hier erheblich. Zum Beispiel können sie uns zeigen, wie man seine Wäsche am besten wäscht, dass man seinen Müll verbrennt und welche Preise auf dem Markt verlangt werden. (Es wird natürlich immer versucht, von Weißen mehr Geld zu verlangen...) – alles Dinge, die hier selbstverständlich jeder weiß und wo die Menschen hier nicht auf die Idee kommen würden, dass es jemand nicht wissen könnte.
Also waren wir am Sonntag Nachmittag auf dem großen Markt in Kumbo, der alle 8 Tage stattfindet. Wir haben schon gleich wunderschöne Stoffe gekauft und sie bei der Schneiderin Anns und Marias Vertrauens etwas in Auftrag gegeben. Ich bin sehr gespannt, wie die Kleider werden!
Alle Menschen sind so offen und freundlich hier, dass es wirklich leicht fällt, sich hier wohl zu fühlen! Wahrscheinlich ist das auch, weil wir weiß sind, aber trotzdem fühlt es sich gut an, „Sehr Herzlich Willkommen“ zu sein.

Erster Tag – Abschied, Flug und Ankunft

Am Freitag, den 6. August ging um 10.40 Uhr unser Flieger nach Paris, wo wir in ein Fluzeug nach Douala umgestiegen sind. Der Abschied war schwer, aber auch irgendwie unreal... Zum Glück war ich die einzige von uns dreien, die geweint hat, sodass das traurige Gefühl im Bauch schnell verschwunden ist und durch erwartende Heiterkeit =) ersetzt wurde. Der Flug von Paris nach Douala war lang und langweilig. Wir sind ungefähr 7 Stunden geflogen und als wir um ca. 21.00 Uhr (Zeitverschiebung um eine Stunde nach vorne, wegen der Sommerzeit – Also in deutscher Zeit um 22.00 Uhr) in Douala ankamen wurden wir ertmal von der ziemlich nassen Luft dort fast erschlagen...
Wir sollten von Bernard, unserem Verantwortlichen hier, am Flughafen abgeholt werden, eine Nacht bei seiner Schwester und ihrer Familie verbringen und am Samstag den ganzen Tag im Auto nach Kumbo fahren. Doch,von einigen zwielichtigen Typen umringt, die unbedingt unser Gepäck schieben wollten, um so ein bisschen Trinkgeld zu kassieren, standen wir erstmal auf dem Flughafen wie bestellt und nicht abgeholt. Bernard war nicht da, keine der Handynummern auf unserem „Blatt mit wichtigen Verbindungsdaten“ funktionierte und nebenbei versuchten die uns umringenden Menschen und zu überreden, doch Geld zu wechseln und in ein Hotel zu fahren und beteuerten ihre ausgeschlossen menschlichen und aus Nächsenliebe entsprungenen Gründe, sich so nett um uns zu kümmern. Völlig verunsichert und nicht wissend, wem wir vertrauen und glauben können und wem nicht, blieben wir bis ca. 23 Uhr stark und am Flughafen in etwas Barähnlichem sitzen, wo eine Weihnachts-CD mit kitschigen Weihnachtsliedern lief. Ein bisschen verloren und ängstlich kam ich mir vor...
Als dann die Männer sagten, dass wir uns beeilen und bald entscheiden müssen, weil der Flughafen bald schließen würde, entschieden wir uns doch, uns von denen in ein Hotel bringen zu lassen und ein bisschen Geld zu wechseln.
Glücklicherweise trafen wir, genau als wir schon auf dem Weg zum Taxi ins Hotel waren, einen Priester in einem weißen langen Gewand und eine Frau, die auf dem Flughafen auf ein befreundetes Spanisches paar warteten. Sie redeten eine Weile mit den komischen Männern auf Pidgin und sagten uns – gut verständlich auf Englisch, sie würden uns mit zu sich nach Hause nehmen, der Priester würde morgen ganz früh den Bischof von Kumbo anrufen und dann würden wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Kumbo fahren können.
Bis ca. 2.00 Uhr saßen wir noch am Flughafen und warteten mit auf den sehr verspäteten Flug der Spanier (In Afrika kommen Flüge wohl immer verspätet an, das sagte zumindest die Frau).
Dann nahmen wir ein Taxi und fuhren zum Haus der Frau. Den größten Teil der Strecke sind wir auf getehrten Straßen (mit zielich vielen Schlaglöchern) gefahren, am Ende bestand die Straße nur noch aus Erde mit vielen Löchern drin. Der Taxifahrer rangierte uns geschickt durch jedes Loch (ich glaube, ich würde mich niemals trauen, hier Auto zu fahren) und wir kamen beim Haus der Frau und ihrer Framilie an, besser gesagt, an ihrem Palast, der mit einer Mauer und einem riesengroßen Eisentor geschützt war. Wir waren hundemüde und wollten nur noch ins Bett, merkten dann aber, dass die Frau ihr Dienstmädchen und ihre Kinder aus den Betten geholt hatte und alle zusammen in der Küche standen und uns und den Spaniern ein richtiges Ferstmahl bereiteten. Also ging es doch noch etwas länger. Ich war einfach nur froh, eine sichere Unterkunft für die Nacht zu haben und fiel am Abend hundemüde und von allen neuen Eindrücken überwältigt in einen sehr sehr tiefen Schlaf!
... Das alles hört sich vielleicht ein bisschen sehr gefährlich und abenteuerlich an, aber ehrlich gesagt habe ich mich im Großen und Ganzen recht wohl gefühlt... =)

Der erste Bericht aus kamerun

Hallo Ihr Lieben!
Noch nicht einmal zwei volle Tage bin ich jetzt in Kumbo und habe doch schon so viel erlebt und gesehen, dass es mir vorkommt, als wären es schon mindestens zwei Wochen! Auf der einen Seite ist es so, auf der anderen Seite vergeht die Zeit unheimlich schnell, sodass so viel in so „kurz gefühlter“ Zeit eigentich garnicht passieren kann..... Ganz schön komisch! =)

Montag, 24. Mai 2010

erster Post!

So, Jetzt hab ich die blogseite eingerichtet...!
Huuuu!
Am 6. August gehts los. Ich bin schon ganz aufgeregt! =)