Mittwoch, 11. August 2010

zweiter/ dritter Tag – Autofahrt und Ankunft in Kumbo

Am Morgen erfuhren wir, dass Bernard am Tag davor eine Autopanne gehabt hatte und in einem Funkloch gewesen ist. Deswegen konnten wir ihn nicht erreichen. Er kam dann mit seinem Fahrer (die Leute fahren meistens nicht selbst, sondern haben Fahrer, die dann besonders gut mit den wirklich etwas gewöhnungsbedürftigen Straßenverhältnissen umgehen können) zum Palast der Frau. Wir saßen noch ein bisschen dort, haben Fotos mit den Kindern gemacht und sind dann losgefahren, um einen Ersatzreifen zu bekommen und das Auto nochmal durchchecken zu lassen. Es hat gegossen wie aus Eimern, und zwar stundenlang. Wir mussten sehr lange warten, bis das Auto wieder in Ordnung war und konnten so erst gegen 13.00/14.00 Uhr losfahren, was eigentlich viel zu spät für die lange Reise war.
Die Autofahrt war sehr lange und anstrengend, aber auch sehr beeindruckend und aufregend. Aus dem Fenster konnte man wunderschöne Natur sehen, die sich im Laufen der Fahrt auch ziemlich verändert hat. Wir sind an vielen Plantagen alles möglichen exotischn Früchte vorbeigefahren, sind immer mal wieder durch kleinere Orte gekommen, wo an der Straße Früchte und gegrilltes Fleisch, Getränke und Gemüse verkauft wurden.
Wir mussten einen Zwischenstop in Bamenda, der Größten Stadt in der Nord-West-Provinz, einlegen, weil es schon dunkel war und es zu gefährlich gewesen wäre, den letzten, unbefestigtsten Teil der Strecke nach Kumbo im Dunkeln zu fahren. Also haben wir ein Hotel gesucht und in einem Restaurant gegessen (das ertse Mal richtig Kamerunisch, weil es bei der Frau in Douala eher Europäisch war) – Kochbananen, die sehr lecker schmecken, aber ziemlich füllen (ich konnte nur ca. die Hälfte der Portion auf dem Teller essen, was bei mir eher selten vorkommt =)) und ein halbes Hühnchen dazu. Morgens früh sind wir losgefahren undum ca. 10.00 Uhr in Kumbo angekommen. Wir bekamen noch Frühstück im Haus des Bischofs und durften dann erstmal ausruhen. Dort haben wir auch Ann-Christin und Maria getroffen, die Freiwilligen, die das letzte Jahr in Kumbo verbrach haben und nächste Woche wieder zurück nach Deutschland fliegen. Ich bin sehr froh, dass wir sie treffen können, weil sie uns alle Tips und Tricks verraten können, die sie in einem Jahr gesammelt haben. Das erleichtert den Einstieg hier erheblich. Zum Beispiel können sie uns zeigen, wie man seine Wäsche am besten wäscht, dass man seinen Müll verbrennt und welche Preise auf dem Markt verlangt werden. (Es wird natürlich immer versucht, von Weißen mehr Geld zu verlangen...) – alles Dinge, die hier selbstverständlich jeder weiß und wo die Menschen hier nicht auf die Idee kommen würden, dass es jemand nicht wissen könnte.
Also waren wir am Sonntag Nachmittag auf dem großen Markt in Kumbo, der alle 8 Tage stattfindet. Wir haben schon gleich wunderschöne Stoffe gekauft und sie bei der Schneiderin Anns und Marias Vertrauens etwas in Auftrag gegeben. Ich bin sehr gespannt, wie die Kleider werden!
Alle Menschen sind so offen und freundlich hier, dass es wirklich leicht fällt, sich hier wohl zu fühlen! Wahrscheinlich ist das auch, weil wir weiß sind, aber trotzdem fühlt es sich gut an, „Sehr Herzlich Willkommen“ zu sein.

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