Freitag, 27. August 2010

Freitag, 20. August 2010

Jetzt sind wir schon zwei Wochen unterwegs und wohnen schon eine ganze Woche in unserem Haus... Und jeder Tag vergeht irgendwie und irgendwie auch ganz schön schnell...
Inzwischen haben wir unseren Garten schon ziemlich pflanzfertig vorbereitet – Wir haben aus einem Feld, das vorher wild mit Mail und vielen wild wuchernden Gräsern bewachsen ist einen richtig kleinen Garten mit vier großen Beeten gemacht! Und das alles nur mit unseren Händen und einem einzigen Spaten. Der nette Gärtner vom Bishopshill hat uns natürlich ein bisschen geholfen und uns gezeigt, wie wir was machen sollen, aber trotzdem war das ganz schön anstrengend! Außerdem kommen uns jeden Tag eute besuchen, wir gehen spazieren (nur 2 Minuten von unserem Haus kommt man auf einen wirklich wunderschönen Weg mit tollem Ausblick auf die bergige Landschaft, die fast ein bisschen an Deutschland erinnert), waschen unsere Wäsche, gehen auf den Markt, kochen, spielen Karten, bringen Menschen ein bisschen Deutsch bei, tauschen uns aus, grüßen alle Leute, die wir treffen und schlafen abends immer relativ früh relativ tief! Mitlerweile fühlen sich die Abende in dem großen Haus auch nicht mehr so gruselig an wie in den ersten Nächten. Kurz: Wir sind auf dem besten Wege, uns langsam einzuleben.
Heute war unser erster Arbeitstag. Ich wurde von den Kindern im Weisenhaus gleich sehr herzlich begrüßt. Ein kleiner Junge lief mir entgegen , nahm meine Hand und brachte mich gleich zu der Schwester und den Betreuerinnen. Alle anderen Kinder waren auch sehr aufgeschlossen, freundlich und einfach süß, sodass ich sie eigentlich jetzt schon in mein Herz geschlossen habe! Ich habe natürlich noch nicht so viel selbst gemacht und erstmal zugeschaut, welche Abläufe wie, wann und wo ablaufen, werde aber hoffentlich nach einiger Zeit auch selbst mit anpacken können, die Kinder wickeln, waschen, füttern und euch dann hoffentlich auch mehr erzählen. Mein ertser Eindruck ist auf jeden Fall positiv. Die Kinder sind einfach liebenswert!!!

„Mbveh“

Das ist der Stadtteit hier in Kumbo, der hauptsächlich aus dem großen Markt besteht. Ein Gelände mit vielen kleinen Gassen und Lädchen – Schneider, Stoffläden, Läden mit Küchenutensilien, Schuhe, Klamotten, Schmuck, Taschen, Geldbeutel usw.. Es gibt auch eien großen Bereich, in dem man Essen kaufen kann, eine Metzgerei, bei der man immer die Luft anhalten muss, wenn man vorbei geht und am besten nicht hinschaut, weil davor Kuhschädel liegen, Gedärme kleingeschnitten werden und Fleisch prepariert wird. Unzählige Stände mit Obst und Gemüse, mit traditionellen Wundermittelchen, mit selbstgemachten Messern, Hühnern und hinter jedem Stand steht jemand, der gerne einem Weißen die Hand schütteln will und sich ein bisschen mit ihm unterhalten will. Es ist auf der einen Seite sehr nett und schmeichelnd, kann aber auch ein bisschen nervig sein. Außerdem kommt da wieder das Problem auf, dass so ja kein „normaler“ Kameruner behandelt werden würde, wir also wieder eine Sonderrolle einnehmen, die wir aber eigentlich nicht einnehmen wollen, sollen, können, was aber doch nicht zu vermeiden ist, denn die Hautfarbe ist nun mal etwas „besoneres“, das allen auffällt....
Jedenfalls ist dieser Markt wirklich ganz schön beeindruckend und so langsam kann ich mich dort auch ein bisschen orientieren.

Sonntag, 15.08

Halli Hallo,
ich sitze gerade in der Sonne, in dem kleinen Hof unseres neuen Heims, an dessen Rändern die Wäscheleinen voll mit erstmalig handgewaschener Wäsche hängen. Es war etwas Arbeit, aber eigentlich geht das ziemlich gut, die Wäsche wird sauber und riecht auch frisch. Nur eine Sache ist etwas überflüssig, nämlich dass man hier alles bügeln muss, weil sich irgendwelche Tierchen in die feuchte Wäsche setzen könnten und dann dort ihre Eier legen... (Ihhh)! So habe ich heute zum ersten Mal in meinem Leben Socken und Unterhosen gebügelt. =)
Das Weter wird wahrscheinlich nicht den ganzen Tag halten. Im Moment ist Regenzeit und ich habe noch keinen Tag hier erlebt, an dem es nicht mindestens einmal so richtig geregnet hat. Es wird auch richtig kalt hier. Gerade abends und nachts friert man in langer Hose und Pullover schon mal. Regenzeit, das heißt auch ziemlich rutschige und löchrige Straßen. Gestern sind wir zu Fuß zum Markt gelaufen und Bri und ich konnten uns beide trotz vorsichtigem langsmanen Gang kaum auf den Beinen halten und sind auch hingefallen, sodass unsere Hosen voll mit roter Erde waren, die es hier überall gibt.
Am Samstag sind wir in unser neues Haus gezogen, das wirklich richtig luxuriös ist. Wir haben ein Wohnzimmer, ein Esszimmer, drei Duschen, zwei Toiletten, drei Schlafzimmer, die wir nutzen und zwei leerstehende Schlafzimmer und eine Speiskammer. Und natürlich den kleinen Hof in der Mitte und einen Garten außen herum, den wir auch bewirtschaften wollen. Der Gärtner des Bischof-Geländes, mit dem wir uns schon angefreundet haben, wird uns dabei helfen und ist fast schon mit zu viel Energie und Begeisterung dabei, alles zu planen. Wir sind eher noch ein bisschen skeptisch und müssen ihn bremsen, damit wir nicht zu viel Arbeit haben und vor lauter Garten zu nichts anderem mehr kommen.
Es ist üblich, dass hier jeder seine kleine Selbstversorger-Farm mit dem Nötigsten bewirtschaftet. Das wird den Kindern schon in der Nursery-School beigebracht. Hier in dieser Gegend und gerade in der Regenzeit ist das auch wirklich gut möglich, weil der Boden sehr fruchtbar ist. Aber trotzdem ist es nicht selbstverständlich – ich glaube, Kumbo ist da auch eine Vorzeigestadt - , dass die Bildung in Bereich Landwirtschaft so wichtig genommen wird.
Die letzten Tage haben wir damit verbracht, uns hier in unserer neuen Umgebuch einzuleben und das nötigste zum Essen und für den Haushalt einzukaufen. Ein Taxifahrer, den wir über Ann und Maria kennengelernt haben und der sehr nett ist, hat uns am Sonntag kostenlos durch Kumbo gefahren und uns einiges zu den Gebäuden erzählt und danach noch in eine Bar zum Fußball gucken eingeladen. Dabei hat er uns auch sehr viel über die hiesigen Traditionen erzählt. Hier gibt es nämlich den Fon, den „König“ eines Stammes, der ganz viele Frauen hat (keiner weiß so genau, wie viele, aber es sind bestimmt 20-40), in einem Palast wohnt und sich nur zu besonderen tratitionellen Anlässen zeigt. Wir werden im Oktober die Möglichkeit haben, ihn zu treffen, weil dann eine Delegation aus dem Bistum Limbirg kommt und das mit auf ihrem Programm steht. Am Sonntag haben wir eine Frau von dem Fon – sie nannte sich „Queen Patricia“ - nach der Kirche getroffen, die uns ganz schön zugetextet hat, von wegen sie habe eine Gabe und könne die Stimme Gottes hören und dann weitergeben. Sie wolle eine CD aufnehemn, habe aber kein Geld dafür, weil ihr Vater krank war usw... (Das war wahrscheinlich eine versteckte Aufforderung, ihr Geld zu geben). Es war schwer, sie wieder loszuwerden, weil sie wirklich die ganze Zeit geredet hat und wir auch nicht wussten, wie unhöflich es ist, sie abzuwimmeln, weil es ja bestimmt eine Frau ist, der viel Respekt gebührt. Irgendwann ist sie dann von alleine gegangen.
Es ist generell schwer, mit bettelnden Menschen umzugehen. Eine Frau ohne Schuhe kam auf dem Markt zu uns und sagte „Give me Shoes!“. Wie reagiert man da? Einerseits hat man ja das Geld, um ein paar Schule zu kaufen, denn die sind hier wirklich nicht teuer. Andererseits ist der Frau mit ein Paar Schuhen auch nicht geholfen und es kommen nur mehr und mehr Leute, die etwas haben wollen. Außerdem nehmen wir dann eine ganz falsche Rolle ein, denn wir sind hier, um integriert in der Gesellschaft zu leben und zu arbeiten und nicht die reichen Weißen zu sein, die spendable Geschenke machen. Aber es ist nicht leicht, hart zu bleiben und trotzdem kein allzu schleches Gewissen zu haben und man muss sich erst in diese neue Rolle, als Weißer trotzdem integriert zu sein, hineinfinden. Ich denke, das wird mit der Zeit immer besser klappen.
Ann und Maria sind gestern wieder in Deutschland gelandet. Der Abschied war traurig und komisch. Es war rührend, zu sehen, wie sehr sie doch in einem Jahr hier in die Gesellschaft hineingewachsen sind, Freunde gefunden haben und diesen Ort lieben gelernt haben. Ein gutes Gefühl, zu sehen, dass das klappt und dass das bei uns genauso sein kann, was ich mir im Moment, als Neuankömmling, noch garnicht so richtig vorstellen kann. Zwar fühle ich mich hier wohl und angenommen, aber heimisch noch nicht. Das braucht einfach seine Zeit.
Am letzten Abend mit Ann und Maria in der Bar hatten wir die Möglichkeit, einige Freunde von ihnen kennenzulernen, was wirklich Gold wert ist. Zum Beispiel der Taxifahrer, der uns am Sonntag herumgefahren hat. Oder ein Motorbikefahrer, der mich wahrscheinlich jeden Tag nach Shisong in das Weisenhaus fahren kann und auch wieder zurück und noch andere nette Menschen, von denen wir jetzt schon wissen, dass man ihnen vertrauen kann.
Gute Taxi- und Motorbikefahrer zu kennen kann auch nie schlecht sein. Das sind hier nämlich die Hauptverkehrsmittel, die fast jeder benutzt, die ziemlich billig sind ( für eine Fahrt von ca. 1km zahlt man 100 Fr, was ungefähr 15 Cent (!!!) sind) und die eben gut sein müssen, weil die Straßen so schlecht sind.

Mittwoch, 11. August 2010

Was dann noch so passiert ist...

Bernard hat uns am Montag Morgen alle möglichen Offices der Diözese Kumbo gezeigt, unter anderem das Shisong-Hospital, das wirklich nahezu europäisch wirkt und das Weisenhaus in Shisong (Shisong ist ein etwas außerhalb gelegener „Stadtteil“ von Kumbo), in dem ich die ertsen drei Monate arbeiten werde. Leider haben die Kinder gerade geschlafen, als wir dort waren, aber auch oder gerade schlafend waren sie wirklich sehr süß!!! Im Moment sind dort 10 Kinder im Alter von 5 Monaten bis 4 Jahren. Ich habe von einer deutschen Medizinstudentin, die gerade ein Praktikum in Shisong macht gehört, dass gerade vier Kinder aus dem Weisenhaus Salmonellen haben ( Oh Ohhhh). Wahrscheinlich werde ich jeden Morgen um 5.30 Uhr dort sein müssen. Das ist der gewöhnliche Rhythmus hier: Man geht ins Bett, nicht lange, nachdem es dunkel wird (das wird es um ca. 18.30 Uhr) und steht um 5 Uhr morgens oder noch früher auf.
Im Moment wohnen wir noch auf dem Bischofshügel und können dort auch mitessen. Wir ziehen aber wahrscheinlich Mittwoch nächste Woche in ein Apartement am St. Augustins Collage, wo wir ein eigenes Stück Land haben werden, das wir bewirtschaften können und auch selbst für uns kochen werden. Ich werde vorraussichtlich erst in der Woche darauf anfangen, zu arbeiten. Bis dahin können wir uns hier noch ein bisschen einleben...

Gestern waren wir mit Ann und Maria essen. In dem Restaurant muss man 1-2 Tage vorher bestellen, was man essen möchte. Wir haben Chicken gegessen mit Kochbananen und Kartofeln und Yamma Yamma – das ist das Hauptgemüsegericht, das es hier in der Gegend gibt, es schmeckt ein bisschen wie Spinat. Wir haben mit den Händen gegessen und man musste darauf achen, dass man nur mit der rechten Hand isst, weil die linke Hand, wie in vielen anderen Ländern, als unrein gilt. Bei der Gelegenheit erzählten uns Ann und Maria, dass man auch seine Beine nicht übereinander schlagen sollte, weil das hier als respektlos gilt.
Danach waren wir noch mit anderen Freiwilligen in einer Bar, in die die Weißen meistens gehen. Im Moment sind zwei Medizinstudenten aus Düsseldorf im Shisong-Hospital und machen ort in den Semesterferien ein Praktikum.
Heute nachmittag ist die Abschiedsfeier von Ann und Maria und gleichzeitig die Willkommensfeier von Bri, Maxi und mir. Dort werden wir bestimmt noch relativ viele andere wichtige Leute kennenlernen, mit denen wir das nächste Jahr zu tun haben werden. Ich bin gespannt!

zweiter/ dritter Tag – Autofahrt und Ankunft in Kumbo

Am Morgen erfuhren wir, dass Bernard am Tag davor eine Autopanne gehabt hatte und in einem Funkloch gewesen ist. Deswegen konnten wir ihn nicht erreichen. Er kam dann mit seinem Fahrer (die Leute fahren meistens nicht selbst, sondern haben Fahrer, die dann besonders gut mit den wirklich etwas gewöhnungsbedürftigen Straßenverhältnissen umgehen können) zum Palast der Frau. Wir saßen noch ein bisschen dort, haben Fotos mit den Kindern gemacht und sind dann losgefahren, um einen Ersatzreifen zu bekommen und das Auto nochmal durchchecken zu lassen. Es hat gegossen wie aus Eimern, und zwar stundenlang. Wir mussten sehr lange warten, bis das Auto wieder in Ordnung war und konnten so erst gegen 13.00/14.00 Uhr losfahren, was eigentlich viel zu spät für die lange Reise war.
Die Autofahrt war sehr lange und anstrengend, aber auch sehr beeindruckend und aufregend. Aus dem Fenster konnte man wunderschöne Natur sehen, die sich im Laufen der Fahrt auch ziemlich verändert hat. Wir sind an vielen Plantagen alles möglichen exotischn Früchte vorbeigefahren, sind immer mal wieder durch kleinere Orte gekommen, wo an der Straße Früchte und gegrilltes Fleisch, Getränke und Gemüse verkauft wurden.
Wir mussten einen Zwischenstop in Bamenda, der Größten Stadt in der Nord-West-Provinz, einlegen, weil es schon dunkel war und es zu gefährlich gewesen wäre, den letzten, unbefestigtsten Teil der Strecke nach Kumbo im Dunkeln zu fahren. Also haben wir ein Hotel gesucht und in einem Restaurant gegessen (das ertse Mal richtig Kamerunisch, weil es bei der Frau in Douala eher Europäisch war) – Kochbananen, die sehr lecker schmecken, aber ziemlich füllen (ich konnte nur ca. die Hälfte der Portion auf dem Teller essen, was bei mir eher selten vorkommt =)) und ein halbes Hühnchen dazu. Morgens früh sind wir losgefahren undum ca. 10.00 Uhr in Kumbo angekommen. Wir bekamen noch Frühstück im Haus des Bischofs und durften dann erstmal ausruhen. Dort haben wir auch Ann-Christin und Maria getroffen, die Freiwilligen, die das letzte Jahr in Kumbo verbrach haben und nächste Woche wieder zurück nach Deutschland fliegen. Ich bin sehr froh, dass wir sie treffen können, weil sie uns alle Tips und Tricks verraten können, die sie in einem Jahr gesammelt haben. Das erleichtert den Einstieg hier erheblich. Zum Beispiel können sie uns zeigen, wie man seine Wäsche am besten wäscht, dass man seinen Müll verbrennt und welche Preise auf dem Markt verlangt werden. (Es wird natürlich immer versucht, von Weißen mehr Geld zu verlangen...) – alles Dinge, die hier selbstverständlich jeder weiß und wo die Menschen hier nicht auf die Idee kommen würden, dass es jemand nicht wissen könnte.
Also waren wir am Sonntag Nachmittag auf dem großen Markt in Kumbo, der alle 8 Tage stattfindet. Wir haben schon gleich wunderschöne Stoffe gekauft und sie bei der Schneiderin Anns und Marias Vertrauens etwas in Auftrag gegeben. Ich bin sehr gespannt, wie die Kleider werden!
Alle Menschen sind so offen und freundlich hier, dass es wirklich leicht fällt, sich hier wohl zu fühlen! Wahrscheinlich ist das auch, weil wir weiß sind, aber trotzdem fühlt es sich gut an, „Sehr Herzlich Willkommen“ zu sein.

Erster Tag – Abschied, Flug und Ankunft

Am Freitag, den 6. August ging um 10.40 Uhr unser Flieger nach Paris, wo wir in ein Fluzeug nach Douala umgestiegen sind. Der Abschied war schwer, aber auch irgendwie unreal... Zum Glück war ich die einzige von uns dreien, die geweint hat, sodass das traurige Gefühl im Bauch schnell verschwunden ist und durch erwartende Heiterkeit =) ersetzt wurde. Der Flug von Paris nach Douala war lang und langweilig. Wir sind ungefähr 7 Stunden geflogen und als wir um ca. 21.00 Uhr (Zeitverschiebung um eine Stunde nach vorne, wegen der Sommerzeit – Also in deutscher Zeit um 22.00 Uhr) in Douala ankamen wurden wir ertmal von der ziemlich nassen Luft dort fast erschlagen...
Wir sollten von Bernard, unserem Verantwortlichen hier, am Flughafen abgeholt werden, eine Nacht bei seiner Schwester und ihrer Familie verbringen und am Samstag den ganzen Tag im Auto nach Kumbo fahren. Doch,von einigen zwielichtigen Typen umringt, die unbedingt unser Gepäck schieben wollten, um so ein bisschen Trinkgeld zu kassieren, standen wir erstmal auf dem Flughafen wie bestellt und nicht abgeholt. Bernard war nicht da, keine der Handynummern auf unserem „Blatt mit wichtigen Verbindungsdaten“ funktionierte und nebenbei versuchten die uns umringenden Menschen und zu überreden, doch Geld zu wechseln und in ein Hotel zu fahren und beteuerten ihre ausgeschlossen menschlichen und aus Nächsenliebe entsprungenen Gründe, sich so nett um uns zu kümmern. Völlig verunsichert und nicht wissend, wem wir vertrauen und glauben können und wem nicht, blieben wir bis ca. 23 Uhr stark und am Flughafen in etwas Barähnlichem sitzen, wo eine Weihnachts-CD mit kitschigen Weihnachtsliedern lief. Ein bisschen verloren und ängstlich kam ich mir vor...
Als dann die Männer sagten, dass wir uns beeilen und bald entscheiden müssen, weil der Flughafen bald schließen würde, entschieden wir uns doch, uns von denen in ein Hotel bringen zu lassen und ein bisschen Geld zu wechseln.
Glücklicherweise trafen wir, genau als wir schon auf dem Weg zum Taxi ins Hotel waren, einen Priester in einem weißen langen Gewand und eine Frau, die auf dem Flughafen auf ein befreundetes Spanisches paar warteten. Sie redeten eine Weile mit den komischen Männern auf Pidgin und sagten uns – gut verständlich auf Englisch, sie würden uns mit zu sich nach Hause nehmen, der Priester würde morgen ganz früh den Bischof von Kumbo anrufen und dann würden wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Kumbo fahren können.
Bis ca. 2.00 Uhr saßen wir noch am Flughafen und warteten mit auf den sehr verspäteten Flug der Spanier (In Afrika kommen Flüge wohl immer verspätet an, das sagte zumindest die Frau).
Dann nahmen wir ein Taxi und fuhren zum Haus der Frau. Den größten Teil der Strecke sind wir auf getehrten Straßen (mit zielich vielen Schlaglöchern) gefahren, am Ende bestand die Straße nur noch aus Erde mit vielen Löchern drin. Der Taxifahrer rangierte uns geschickt durch jedes Loch (ich glaube, ich würde mich niemals trauen, hier Auto zu fahren) und wir kamen beim Haus der Frau und ihrer Framilie an, besser gesagt, an ihrem Palast, der mit einer Mauer und einem riesengroßen Eisentor geschützt war. Wir waren hundemüde und wollten nur noch ins Bett, merkten dann aber, dass die Frau ihr Dienstmädchen und ihre Kinder aus den Betten geholt hatte und alle zusammen in der Küche standen und uns und den Spaniern ein richtiges Ferstmahl bereiteten. Also ging es doch noch etwas länger. Ich war einfach nur froh, eine sichere Unterkunft für die Nacht zu haben und fiel am Abend hundemüde und von allen neuen Eindrücken überwältigt in einen sehr sehr tiefen Schlaf!
... Das alles hört sich vielleicht ein bisschen sehr gefährlich und abenteuerlich an, aber ehrlich gesagt habe ich mich im Großen und Ganzen recht wohl gefühlt... =)

Der erste Bericht aus kamerun

Hallo Ihr Lieben!
Noch nicht einmal zwei volle Tage bin ich jetzt in Kumbo und habe doch schon so viel erlebt und gesehen, dass es mir vorkommt, als wären es schon mindestens zwei Wochen! Auf der einen Seite ist es so, auf der anderen Seite vergeht die Zeit unheimlich schnell, sodass so viel in so „kurz gefühlter“ Zeit eigentich garnicht passieren kann..... Ganz schön komisch! =)